Mittwoch, 23. Dezember 2009

Nachsorge X und Glück

Und schon ist Dezember. Entschuldigt. Aber es hat sich glücklicherweise nichts erwähnenswertes mehr ergeben, bei den Untersuchungen. Immernoch alle sechs Wochen den Bauchraum schallen und Blutwerte nehmen. Alles okay bisher.
Und: Ich bin schwanger. Von Tim! :-)

Euch allen schöne Weihnachten und alles Gute!

Donnerstag, 23. Juli 2009

Nachsorge 3

Alles okay im Bauchraum und der Rest sowieso. In sechs Wochen wird der Thorax geröngt.
Wieder etwas Entspannung bis zum nächsten Termin...

Donnerstag, 11. Juni 2009

Nachsorge 2

Inzwischen Urlaub gemacht. Besser als Kur, wie wir denken.
Und schon steht die zweit Nachsorge an. Irre viel geschallt - nix gefunden. Blut abgenommen, Blutbild sieht gut aus, Tumormarkerdaten kommen in den nächsten Tagen.

Die ersten Nachsorgetermine kann man wohl ganz entspannt angehen weil ein Rezidiv sich angeblich erst im zweiten Jahr nach dem Primärtumor blicken lässt.
Beim nächsten mal gibts ne Thorax-Übersicht per Röntgen.

Desweiteren wird jetzt grüner Tee getrunken und auf den Rotfleisch-Konsum geachtet. Tim will eigentlich mehr Sport treiben lässt aber oftmals den Schweinehund gewinnen. Was aber gut ist: Es gibt ne Menge schmackhafter alkoholfreier Biere in Bayern! TopTen-Liste demnächst an dieser Stelle!

Montag, 27. April 2009

Nachsorge 1

OK, es gibt nicht zu viel zu berichten. Und das ist gut so.
Die erste Nachsorge beim Superdoc ist abgehandelt. O.B. nach dem Schallen des Bauchraums.
Tim geht es gut, hat ein paar Kilo abgenommen. Er treibt wieder Sport und ernährt sich gesünder bzw. bewusster.
Danke.

Dienstag, 24. März 2009

Wait and see beim Superdoc

So, endlich Entscheidungen getroffen.
Es wird "Wait and see" werden. Tim hat über einen befreundeten Arzt einen echt guten Onkologen aufgetan der viele Patienten wie ihn (also Low Risk Hoden Ca) "sieht" und ne Menge Erfahrung hat. Und zudem ist er auch noch nett und Internist. Er beschäfftigt sich also ganzheitlicher mit dem Körper und nicht nur "unten rum" wie der Uro.
Heute war die erste Untersuchung: ausgedehntes Schallen vom Bauchraum und dem linken Hoden (eigentlich kann man "linker" ja jetzt eigentlich weglassen, oder?) und ein längeres Gespräch über Ängste, ect. Der Arzt nimmt sich Zeit und sobald er denkt er sieht etwas beim Schallen nicht wird ein CT gemacht. Guter Mann.
Übrigens hat Tims Mutter erzählt sie sei sich nicht ganz sicher aber "da war eventuell doch was mit Hodenhochstand als Tim ein Baby war...". Interessant, das auch zu erfahren. Hm. Wär ja schon mal eine Erklärung.
Sport dürfen wir jetzt auch wieder langsam machen, die Narbe verheilt gut und die Haare wachsen nach.
Vor einem Monat haben wir den Krankenhaustermin gehabt. Und jetzt sind wir schon so weit.
Großstadt - ick liebe Dir!

Montag, 16. März 2009

Entscheidungen...

So, jetzt liegen alle Berichte vor:
rechts: Semion, pT1NxMxR0, low risk (das x weil nur gescannt wurde und das nicht als 100% sicher gilt - war aber nix zu sehen auf dem CT)
links: o.B.

Jetzt gilt es zu entscheiden wie weiter verfahren wird. Man schlägt und "wait and see" vor - wir haben jedoch den Eindruck, dass der behandelnde Uro so langsam mit seinem Latein am Ende ist. Daher wollen wir noch einen Onkologen mit Schwerpunkt Hodenkarzinom zu Rate ziehen. Alternativ gäbe es noch einen Zyklus Carboplatin-Chemo um das Rezidiv-Risiko von 14% auf 4% zu senken. Die Frage ist ob man das seinem Körper antun möchte. Statistisch gesehen gibt es hier ein Rezidiv in den nächsten 12 Monaten. D.h. wir haben entweder ein "spannendes" wait-and-see-Jahr oder eine Chemo (mit unklaren Nebenwirkungen und ohne Langzeitstudie) und ggf. in 20 Jahren eine andere Erkrankung (oder Schwächung) durch die Chemo-Vorsichtsmaßnahme.
Schwierig....
Tim tendiert derzeit zu "wait and see". Wenn wir merken, dass ihn das zu kirre macht kann er ja immernoch ne Chemo hinterherschieben - so unser Gedanke derzeit.
Mittwoch will er sich entscheiden.

Freitag, 13. März 2009

T1

Puh, da sind wir wohl glimpflich davon gekommen. Die Ärzte sind mit der Histo zufrieden und schlagen "Wait and see" vor. Alternativ käme ein Strahlenzyklus in Frage. Tim darf und kann sich entscheiden. Er möchte natürlich das Rezidiv-Risiko senken und daher gerne mit einem Strahlentherapeuten reden. Wir sehen weiter. Aber alles im allen glaube ich dass bald alles gut wird.
Tim arbeitet heute auch wieder den ersten Tag. Wird ihm gut tun.

Dienstag, 10. März 2009

Erotik vs. Krankenpflege

Mal so ein Gedanke einer Partnerin...
Sich pflegerisch um seinen kranken HK-Freund zu "kümmern" und ihm gleichzeitig erotisch begegnen zu können will mir persönlich noch nicht so ganz gelingen.
Das Wort "Mitleid" ist zwar fies aber was anderes fällt mir gerade nicht ein. Vielleicht aber auch normal wenn die OP erst zwei Wochen her ist.
Mitleid ist nicht erotisch, nein!
Hoffentlich verheilt die Narbe gut und die Haare wachsen nach...

Sonntag, 8. März 2009

Die Woche daheim

So, über eine Woche nicht geschrieben. Ist auch nicht so viel neues passiert. Dennoch...
Tim ist am Montag aus der Klinik entlassen worden und seitdem daheim und auch noch krank geschrieben. Er hat noch Wundschmerzen und "Eierschmerzen" am angepieksten linken Hoden. Deswegen bewegt er sich noch mit einigen Schmerzen.
Mental macht er einen sehr stabilen Eindruck und am Dienstag war er noch bei einem Nachsorgetermin beim Uro. Dieser war mit der Wundheilung sehr zufrieden.
Soweit so gut.
Auf die histologischen Ergebnisse warten wir immernoch. Am kommenden Mittwoch sollen sie zum Urotermin vorliegen. Was dann folgt sehen wir dann.
Ganz spannend: gestern hatten wir wieder Sex. Ich war zwar etwas angespannt und konnte mich nicht fallen lassen (ja, wir hatten durchaus schon besseren Sex) aber es hat problemlos funktioniert. :-)
Das Pflaster auf seiner Wunde ist nicht mehr da und ich bin doch erschrocken wie groß die Narbe ist. Da durchzog mich der Gedanke "sie haben ihm wehgetan" - was ja ein falscher Gedanke ist.
Die Narbe bedeutet "Rettung" und "Heilung" - also muss ich versuchen diesen Riss im Unterbauch positiv zu bewerten. Daran arbeite ich mal die nächsten Tage...

Freitag, 27. Februar 2009

Routinierte Ärzteschaft und gute Nachrichten

Heute also die OP - morgens um 9 ging es los - gesehen habe ich Tim dann um halb eins. Alles gut überstanden und um einen Hoden weniger belastet. Er war noch entsprechend müde und lediert aber die OP verlief sehr gut und der freundliche Artz mit Sprachfehler hat uns viel Hoffnung gemacht:
Der Schnellschnitt vom rechten Hoden ergab ein Semion (die nettere Form) und der linke Hoden wurde standartmäßig an zwei Stellen gestanzt. Ergebnisse in ca. einer Woche. Seiner Einschätzung nach sollte es dann gewesen sein. Möglich wäre noch eine adjuktive Behandlung (ein Zyklus Chemo oder Bestrahlung) um weiteres zu verhindern. Das würde ich Tim auch empfehlen da er doch zur Hypochondrie neigt.
Weiter sehen weiter hoffen. Aber ich bin sehr viel ruhiger als vor ein paar Tagen.
Eine verrückte Woche war das. Vor genau sieben Tagen hat mir Tim von der Veränderung erzählt und jetzt ist schon ganz viel passiert. Gut, dass wir in einer Grossstadt leben.

Warten...

Puh. Heute um 7 Uhr morgens sollte Tim in der Klinik sein. Sein Mitbewohner hat ihn netterweise gefahren da zu allem Überfluss heute auch noch die öffentlichen Verkehrsmittel streiken.
Jetzt ist es 10 Uhr vorbei. Habe schon mal dort angerufen um zu fragen aber es hieß er wäre noch im OP. Diese sollte eigentlich nicht länger als eine Stunde dauern... Naja, es gibt so viel Verzögerungen in einem Klinikbetrieb. Wird schon alles glatt laufen. So kenn ich das ja auch noch von früher. Da ruft man voller Sorge und Spannung auf der Station an und hat eine schlecht gelaunte Schwester am Apparat die einen abfertig. Vielleicht sollten Kliniken für solche Fälle ein eigenes Sorgentelefon einrichten an dem Leute sitzen die nicht über ihren schlecht bezahlten Job frustriert sind. Tut mir ja leider... Ach, das geht aber auch nie zusammen: besorgte Angehörige und muffige Schwestern bzw. zynische Oberärzte. Hm.

Donnerstag, 26. Februar 2009

Drahtseilakt

Wir waren gestern auf einer lustigen Veranstaltung an der ich Teilnehmender war. Und es war so schwer humorige Dinge auf der Bühne zu machen während mir eigentlich zum Heulen zumute war.
Tim saß im Publikum und war froh für die Ablenkung.
Mich hat es nach der Vorstellung ziemlich zerbröselt.
Den heutigen Abend verbringen wir zu zweit miteinander daheim auf der Couch.

Brave Befunde

Erleichterung macht sich breit.
Keine Metastasen und keine angegriffenen Lymphknoten. So das Ergebnis des CTs. Wir sind sehr sehr sehr sehr erleichtert.
Tränen aus Erleichterung sind so viel schöner als die der Verzweiflung.
Und noch was Gutes: Die kleinen Spermien sind auch gesund und können eingefroren werden. Es ist also noch nicht vorbei mit der Familienplanung.
Aber zunächst noch die morgige OP. Dann sehen wir weiter wenn der Befund von der Zellanalyse des Tumors da ist.
Daumen drücken!

Mittwoch, 25. Februar 2009

Ungewisse Warterei....

Mich nervt diese Warterei auf klare Ergebnisse.
Tim hat heute die Kyro-Spende abgegeben. Die wird allerdings erstmal auf Tauglichkeit untersucht. Das entscheidet quasi ob wir ÜBERHAUPT ein gemeinsames Kind bekommen könnten. Hoffentlich wird uns der Funke nicht auch noch geraubt. Ächz...

Noch mehr Warterei und Ungewissheit: Heute findet das CT statt um rauszufinden ob Metastasen oder andere Streuungen in den Organen vorliegen. Davor hat Tim die meiste Angst. Und ich kann sie ihm nicht nehmen. Niemand kann das. Wenn ich nicht gerade in der Arbeit sitzen würde würde ich schon wieder losheulen.
Ich hätte ihm das alles so gerne erspart. Das sind mir definitiv zu viele Warheiten in einer Woche. Und wir haben erst Mittwoch!

Dienstag, 24. Februar 2009

Vor-Klinik und Eisbombe

Habe Tim heute ins Krankenhaus begleitet für Anmeldung, Vorgespräch ect. Eine sehr nette urologische Schwester machte die Stationsaufnahme und wies uns unter anderem darauf hin dass "grundsätzlich eine Kyrospermien-Spende" empfohlen würde. Das übernimmt nur leider die Kasse nicht. Ist absurd genug, dass sich Tim in seinem Zustand morgen auch noch im Andrologie-Zentrum um die Ecke erotische Gedanken machen muss um seine Nachkommenschaft zu sichern aber 360 € im Jahr (plus 90 € pro Entnahme) finde ich doch etwas heftig. Naja, ist auch nur ein Randphänomen. Wird trotzdem gemacht denn es besteht ein Kinderwunsch. Wir sind beide Anfang/Mitte 30 - das sollte ja auch noch irgendwie klappen.

Im Grunde wissen wir ja noch gar nicht wie schlimm es wirklich ist.
Die OP (die in ein paar Tagen stattfinden soll) soll erstmal per Gewebeprobe zeigen wie böse der Tumor wirklich ist und ob der andere Kollege auch befallen ist. Zudem wird morgen ein CT gemacht um nach etwaigen Metastasen zu fahnden. Bei der Beschallung durch den Urologen hat sich im Bauchraum allerdings nichts auffälliges blicken lassen. Toi Toi Toi!

Es geht los.

Also, erster Eintrag am Faschingsdienstag. Gut, dass wir nicht jeck sind - sonst hätte die Diagnose die Stimmung nur noch mehr getrübt.
Wir sind also im Februar 2009 und ich fange jetzt einfach mal an ein wenig zu erzählen. Nicht für da draußen (vielleicht das auch) aber vor allem um meine Gedanken zusammenzuhalten um mich später besser erinnern zu können. Das hatte ich bei meiner letzten Krankenbegleitung komplett versäumt.

Es geht also um Krebs. Hodenkrebs. Mein Freund, ich nenne ihn hiermit TIM hat vor vier Tagen eine Veränderung am rechten Hoden bemerkt und alles was uns Google hierzu sagen konnte war: "Nichts wie zum Urologen!" Und da war er dann auch gestern. Der war freundlich ehrlich zu ihm und meinte es würde nicht so super aussehen und Tim sollte es in der Klinik seines Vertrauens abklären lassen. Hier fiel auch die Bezeichung "netter Krebs". Denn ein Hodenkarzinom ist zu 99% heilbar. Und darauf vertraue ich jetzt mal ganz heftig. Wird schon schief gehen.
Ich nenne mich übrigens Valentina. Tim und ich sind seit fast zwei Jahren ein Paar und immernoch sehr verliebt. Im Sommer wollen wir zusammenziehen. Jetzt ist halt nur leider dieser Krankheitsverdacht dazwischen gekommen. "Jo, wir schaffen das!" (um eine berühmte Kinderfigur zu zitieren).